Am 25. November 1987 rief Thomas Kleinhenz einige Männer aus der katholischen Pfarrei Regensdorf zur ersten sogenannten «Schola Singprobe» zusammen. Thomas war zu dieser Zeit Pastoralassistent in der Pfarrei St. Mauritius. Zum Seelsorgeteam gehörten damals Pfarrer Peter Amgwerd und Vikar Hans Mathis.

Seit 30 Jahren umrahmt nun die Schola Regensis Gottesdienste während eines Kirchenjahres in unserer Pfarrei. In den 14-tägigen Proben wird versucht, das gesangliche Können zu verbessern und zu steigern. Durch ihr Engagement in den verschiedenen Gottesdiensten will sie dazu beitragen, die liturgischen Feiern mitzutragen, um durch ihren Gesang die Vielfalt der Kirchenmusik in die Feier und in die Herzen der Menschen hineinzutragen.

Es war die gemeinsame Absicht aller Mitglieder der Schola, die Jubiläumsfeier «30 Jahre Schola Regensis» in einer besonderen würdigen Art zu feiern. Die Auswahl des Ortes war nicht zufällig und der Rahmen sollte für diesen Anlass einfach gut passen. So entschied man sich auf ein unvergessliches «Fest-Programm » innerhalb dieser Reise.

Samstag und Sonntag, 2./3. September 2017:

Besuch der Kirche St. Martin und des Museums in Zillis. Das Museum gibt Einblick in die Malerwerkstatt eines mittelalterlichen Künstlers. Die Kirche in Zillis ist bekannt wegen ihrer bemalten Kirchendecke aus dem 12.Jahrhundert. Die aus 153 Tafeln bestehende Bilderdecke ist weltweit die einzige, die nahezu vollständig erhalten ist. Nach dem Abendessen im Hotel Reich in Summaprada werden durch verschiedene Beiträge, auch der mitgereisten Frauen, erlebnisreiche und auch lustige Episoden unseres Wirkens während all diesen vergangenen Jahren sehr lebendig.

In Cazis umrahmen wir den Sonntags-Gottesdienst mit passenden Psalmen und Liedern. Der Liturgie steht der jetzige Spiritual des Klosters in Cazis Hans Mathis (ehemaliger Vikar und Pfarrer in Regensdorf) vor. Anschliessend besuchen wir die moderne evangelische «Steinkirche» in Cazis. Die einzelnen Baukörper wurden im Spritzbetonverfahren erstellt und das so entstandene Raumgefühl ist einzigartig. Auch die Akustik dieses aussergewöhnlichen Raumes versetzt die Mitreisenden durch ihren Gesang in eine einzigartige Stimmung.

Kirche St. Peter in Mistail

Kirche St. Peter in Mistail

Der würdige und passende Abschluss erfolgt nach eine feinem Mittagessen in der alten romanischen Kirche St. Peter Mistail. Die Kirche und das ehemalige Nonnenkloster St. Peter in Mistail liegen abgeschieden auf einem kleinen Felsplateau am Eingang zur Schinschlucht. Die genaue Entstehungszeit ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass die Anfänge ins 6. Jahrhundert zurückgehen. Die Blütezeit erlebte das Kloster um 8oo; damals wurde auch diese grossartige Dreiapsidenkirche gebaut. Der Dreiapsidensaal ist der einzige so erhaltene der Schweiz. Dieser Innenraum von St. Peter zu Mistail steht noch so da wie vor beinahe 12 Jahrhunderten. Das Ende des Klosters lässt viele Fragen offen: Die Nonnen wurden kurz nach 1100 durch den Bischof Wido vertrieben und das Kloster 1154 durch Bischof Adalgott aufgehoben. Die Güter gingen an das Kloster St. Luzi in Chur. Wie zuvor bei all den vielen unvergesslichen Reisen und Begegnungen stärkt und trägt auch dieses Zusammensein im Bünderland die 30-jährige Gemeinschaft und motiviert zu weiteren Engagement.

Josef Lehmann, Schola Regensis

Der Kirchenraum von St. Peter in Mistail

Der Kirchenraum von St. Peter in Mistail

Hier in dieser Abgeschiedenheit und in diesem einmaligen Kirchenraum beenden wir mit Liedern unsere Jubiläumsfeier «30 Jahre Schola Regensis».