Am Sonntag, 29. Januar in der Sonntagsmesse wurde die Anastasis (altgriechisch für «Auferstehung») – Ikone gesegnet. Die Ikone, die ein Geschenk der Kirchenstiftung St. Mauritius an die Pfarrei ist, wurde im Gebet von Frau Debora Martínez Muñoz, einer Künstlerin aus Madrid, in der traditionellen Tempera-Technik, bei der Farbpigmente mit Eigelb als Bindemittel gemischt werden, gemalt und mit Blattgold vergoldet.

Die Ikone ist in der Kirche beim Taufstein angebracht und Frau Martínez Muñoz hat eine ausführliche Beschreibung, welche die Katechese für den Betrachter erklärt, beigelegt (die Beschreibung liegt in der Kapelle auf):

Ikone stmauritiusDie Ikone betrachtend, treten wir vor dem Rettungsmysterium in das Gebet ein. Wir treten ein in das Mysterium des Todes und der Auferstehung Christi. Unsere Augen betrachten zuerst Christus, die zentrale Figur, der unseren Blick erwidert. Christus der neue Adam steigt herab in die Unterwelt, um die Seelen der Gerechten zu befreien und mit ihnen das gesamte Menschengeschlecht.

Mit einem weissen Chiton bekleidet, analog zur Verklärung, können wir zwei Details ausmachen: die goldene Stola und die wellenartige Bewegung der Tunika. In der Ikone wird dadurch die Bewegung Christi, hin zum Menschen und zu Gott, ausgedrückt.

Er nimmt Adam und Eva an den Handgelenken und zieht sie aus ihren Gräbern, wo sie gewartet haben. Wir können uns in der Ikone wiederfinden in diesen Figuren, die Christus aus ihrem Tod befreien möchte, aus ihrem Warten, um sie zur Fülle zu führen.

Bete einen Hymnus:
Adam wach auf, Du, der Du schläfst. Für Dich habe ich mich zu Deinem Sohn gemacht, ich habe mich mit deiner Natur bekleidet, ich habe mit der menschlichen Schwachheit gelebt, aber dann bin ich frei geworden unter den Toten.

Die Ikone ist ein Wort für alle Zeiten. Heute können wir diese Worte, die Christus uns sagt, hören: ich habe mich für Dich zum Menschen gemacht.

Zu den Füssen Christi sind die Pforten der Hölle, und die Nägel, Schlösser,… die uns gefangen halten können und von denen Er uns befreien möchte.

Hinter der zentralen Szene zwei Sträusse (Menschengruppen) von Gerechten, von welchen wir einige wiedererkennen: zur Linken David und Salomon, wie Könige bekleidet. Der Heilige Johannes der Täufer weiter oben, nahe bei Christus. Rechts jene, auf die Christus Blick noch nicht gefallen ist, Moses, Jesaja, Josef… Sie stellen jene dar, welche in die Finsternis getaucht waren und über denen sich das Licht erhoben hat.

Die Ikone wurde im Gebet in der traditionellen Tempera-Technik (Das Malen mit Farbpigmenten und Eigelb als Bindemittel) mit Ei und Pigmenten auf Holz gemalt. Vergoldet mit 22-Karat Blattgold.

Débora Martínez Muñoz
Iconosycirios.com