Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. (Mt 10,27)

 

 

 

 

(RKn) Neun Firmlinge entschlossen sich, mit auf die diesjährige Firmreise zu kommen – einer Reise, die nach der Pandemie endlich mal wieder stattfinden konnte und in dieser Kombination – Rom & Assisi – erstmalig durchgeführt wurde. Es wurde eine Reise «voller Kultur aber auch voller Ereignisse». Zusammen mit dem Leiterteam: Pfarrer Remo Eggenberger, Seelsorger Rolf Knepper, dem Ehepaar Giovanni & Maria Catania, sowie Ivona Pandzic, machten sich Diego, Diego (2mal!), Melisha, Angela, Luis, Alexander und Pascal am Sonntagmorgen, 30. April, auf den Weg nach Rom. Dort stiessen dann noch Giovanna und Giuseppe dazu, die bereits aufgrund einer privaten Reise in Italien waren. – Hier also der von den Jugendlichen verfasste Reisebericht:

Am Sonntagmorgen um halb acht trafen wir uns am Bahnhof Regensdorf, um mit dem Zug, der recht viel Zeit in Anspruch nahm, nach Rom zu fahren. Die Anreise lief bis zur Station Cornelia in Rom, wo wir auf einen Bus umsteigen mussten, problemlos. In Rom ist das Busverkehrssystem etwas anders als in der Schweiz bekannt. Kurzgefasst: Die Busse halten die nur teilweise vorhanden Zeitpläne kaum ein. Davon war auch unsere Gruppe betroffen, und nach längerem Warten entschieden wir uns, den Weg zur Unterkunft trotz Regen zu laufen. Erschöpft im Hause angekommen, wurde Pizza bestellt um unseren grossen Hunger zu stillen. Kurz danach wurden die Zimmerschlüssel verteilt. Unsere Handys mussten wir abgegeben, damit wir genug Schlaf bekommen, denn am nächsten Tag, am 

Montag, wurden wir schon früh morgens geweckt. Nach kurzem aber gutem Frühstück ging es mit dem Bus zur Piazza Venezia. Wie schon erwähnt, ist das Bussystem in Rom nicht das Beste. Ein weiteres Problem ist der Ticketkauf, der nur an Metrostationen und an bestimmten Kiosken möglich ist. Da aber unsere Unterkunft «etwas» ausserhalb von Rom lag, war es nur schwer möglich, Tickets zu kaufen. Die einzige verbleibende Möglichkeit neben Taxifahren und Laufen war Schwarzfahren, was im Nachhinein nicht die beste Idee war. Kurz vor der Zielhaltestelle sind Kontrolleure eingestiegen und haben uns erwischt. Eigentlich wäre die Strafe bei der grossen Gruppe nahezu vierstellig, aber der Kontrolleur zeigte Mitleid und stellte nur für die Erwachsenen eine Busse von insgesamt 250 Euro aus. Eine recht teure Fahrt. Kurz danach trafen wir Lydia [Righi-Schwammer], die uns eine Stadttour quer durch
[das antike und mittelalterliche] Rom gab. Durch ihre Erfahrung von konnte sie uns sehr viele Informationen geben, angefangen beim Colosseum. Dieses ist eine antike Arena und eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, das während der römischen Ära für Gladiatorenkämpfe und öffentliche Veranstaltungen genutzt wurde. Weiter ging es vorbei an den vielen Überresten der antiken Stadt Rom [Forum Romanum]. Eines dieser Überreste ist die Basilica Emilia, ein antikes römisches Gebäude, das als Gerichtsstätte und Handelszentrum diente. Lydia zeigte uns auch das berühmte antike Pantheon, das heute als Kirche genutzt wird und vor allem durch seine beeindruckende Kuppel und die historische Bedeutung als Tempel für alle römischen Götter bekannt ist. Leider fing es gegen den Schluss der Stadtführung an zu regnen, aber trotzdem konnten alle die Führung bis zum Schluss geniessen.
Zum Abend wurde in einem nahegelegenen Burger King gegessen, und danach feierten wir mit dem Pfarrer Remo eine Heilige Messe, in der er uns auf die Beichte vorbereitet hat.
Die Unterkunft hatte auch viele Freizeitmöglichkeiten, was wir sehr schätzen: Im Untergeschoss gab es einen Unterhaltungsraum mit Tischtennistisch und Tischfussball, sowie ausserhalb des Gebäudes einen Fussball- und Basketballplatz. Am darauffolgenden Tag, dem

Dienstag, wurde ein Car gemietet um zu den Katakomben zu fahren. Dort haben wir in einer Kurzführung vieles über alte christliche Tote und Gräber gelernt. Kurz gesagt, sind die Katakomben unterirdische Grabstätten, die hauptsächlich während der frühen Christenzeit genutzt wurden und ein wichtiges Zeugnis der frühchristlichen Kultur darstellen. Besonders bemerkenswert ist ihre beeindruckende Größe und ihr komplexes Netzwerk von Tunneln, das sich über mehrere Ebenen erstreckt. Am Nachmittag gingen wir in den Petersdom, wo uns eine riesige Schlange vor dem Eingang des erwartete. Weil Pfarrer Remo so gut auf Italienisch argumentieren konnte, hat die Polizei uns durch den Behinderteneingang geführt, und somit war die lange Schlange umgangen und wir haben viel Zeit gespart. Als die Security-Checks durchquert wurden, fing es an stark zu regnen – so stark, dass ein Wasserfall vom Dach floss. Im Innern angekommen bestaunten wir prachtvolle Kunstwerke wie Michelangelos Pietà, den Papstaltar, sowie die Grabstätten zahlreicher Päpste. Was bei einem Besuch im Petersdom nicht fehlen darf, ist die Beichte. Es besteht die Möglichkeit dort [in einem abgegrenzten Bereich] in vielen verschiedenen Sprachen zu beichten, was auch fast jeder Firmling machte. Am

Mittwoch sind wir extra früh aufgestanden, um an der Papstaudienz auf dem Petersplatz teilzunehmen. Am Anfang der Audienz wurden alle Gruppen vom Papst gegrüsst, ausser unserer [haben wir da eventuell etwas überhört …?]. Der Papst ist in einer modifizierten Mercedes G-Klasse herumgefahren und nahm Kinder zu sich, um sie zu segnen. Seine Rede später wurde in mehreren Sprachen wie Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Arabisch, Polnisch und Englisch vorgelesen. Am Nachmittag [gab es einen Ausflug ans Meer]. Dort durften wir etwas den Strand geniessen und gingen trotz kalten Wassers und Schlechtwetter ins Mittelmeer hinein. Am Abend wurde in der Unterkunft Pizza gegessen. Am

Donnerstag kam eine weitere böse Überraschung: Die Unterkunft hatte ein Problem mit den Wasserleitungen, was dazu führte, dass alle Übernachtungsgäste in der Dusche und im Wasserbecken kein Wasser hatten. Kurze Zeit später haben wir Rom verlassen und sind mit dem Zug innerhalb von zwei Stunden nach Assisi gefahren. Nach der Ankunft im Hotel gab es eine Führung mit einer deutschen, franziskanischen Schwester, die uns viel über den Hl. Franziskus, Assisi und die Altstadt erzählte. Während der Führung sah man, wie ein Volksfest [Calendio Maggio] vorbereitet wurde, indem viele Bewohner wie im Mittelalter gekleidet wurden und die Stadt zurück ins 13. Jahrhundert umgewandelt wurde. Nach der Führung waren alle sehr müde wegen der Fahrt und wegen dem frühen Aufstehen, und wir bekamen ein wenig Freizeit. Leider gab es keine Fussballplätze usw. in der Unterkunft wie in Rom, dafür gab es im 4. Stock eine schöne Terrasse. Am Mittag und Abend gab es im Hotel leckeres Essen. Am

Freitag besuchten wir San Damiano, eine historische Kirche, die für ihre Verbindung zum Heiligen Franziskus bekannt ist. Besucher finden dort eine bedeutende religiöse Stätte mit Fresken, die die Geschichte des Heiligen Franziskus und des berühmten Franziskus-Kreuzes darstellen. San Damiano war damals verfallen. Franziskus hatte vor diesem Kreuz von Gott den Auftrag erhalten, «die Kirche wieder aufzubauen». Er interpretierte das zunächst wörtlich und setzte die Kapelle (und auch weitere Kirchen) wieder instand. Am Nachmittag feierten wir in der Kirche Santa Maria Maggiore mit dem Pfarrer eine Heilige Messe. Carlo Acutis ist dort begraben mit seinen Kleidern. Speziell am Grab ist, dass er eine Jacke, Trainerhosen und Nikeschuhe im Grab trägt. Zum Schluss gingen wir in die Basilica di Santa Chiara und die Basilica San Francesco [wo sich das Grab des Heiligen Franziskus befindet]. Der letzte Tag, der

Samstag, war der Abreisetag. Am Morgen wurden die Sachen gepackt und dann ging es mit dem Bus runter ins Tal von Assisi, wo wir die Kirche Santa Maria degli Angeli und – innendrin – die Kapelle [Porziuncula], wo Franciscus gestorben ist, besuchten. Die Kirche, die darüber und rundherum gebaut wurde, wurde schlicht gehalten, damit die Kapelle im Zentrum steht. Nach dem Besuch sind wir mit der Regionalbahn nach Florenz gefahren. Dort gab es wegen eines Rangierzugunfalls grosse Verspätungen bis zu 7 Stunden, und darum mussten wir lange am Bahnhof verweilen. Unser geplanter Zug hatte laut Angabe 190 Minuten Verspätung und sollte demnach um erst um 14:55 Uhr abfahren. Dank Pfarrer Remo konnten wir dann aber bereits um 12:55 Uhr einen anderen Zug nehmen – der eigentlich mit einer noch grösseren Verspätung von 250 Minuten angegeben war. Dieser kam aber trotzdem früher an als angegeben. Dennoch hatten wir bis dahin fast drei Stunden warten müssen. Wären wir in unseren eigentlichen Zug später eingestiegen, hätten wir es nicht mehr am gleichen Tag nach Hause geschafft – und Übernachten im Bahnhof ist für eine Gruppe mit Jugendlichen nicht einfach, also keine Option. Beim Umsteigen in Milano gab es eine grosse Verwirrung, weil als erstes die Ankunft des Folgezuges am Gleis geändert wurde. Als der Zug kam, fuhr dieser auch eine Stunde nach geplanter Abfahrt immer noch nicht ab! Der Grund dafür war, dass jemand ein Fenster eingeschlagen hatte und dieses ausgewechselt werden musste. Übermüdet kamen wir kurz nach Mitternacht am Hauptbahnhof Zürich an und mussten auf einen Nachtzug warten. Kurz vor 1 Uhr nachts kamen wir endlich im Bahnhof Regensdorf-Watt an.

Abschliessend kann man sagen, dass es viele Abenteuer gab, ob gewollt oder nicht. Uns hat diese Reise so gut gefallen, dass einige diese im kommenden Jahr wiederholen wollen.

(Bearbeitung und eckige Klammern: Rolf Knepper)