Diese Worte Jesu aus dem Matthäus-Evangelium werden in unserer Tradition als Auftrag Christi an Petrus verstanden, die Kirche aufzubauen und zu führen. Gemäss der Überlieferung wurde der Apostel Petrus der erste Bischof – und damit auch der erste Papst. Der Brauch der Kirche, am 22. Februar der Einsetzung des Papsttums bzw. der Berufung des Petrus zu gedenken, entwickelte sich über die Jahrhunderte. Der Begriff «Kathedra» bedeutet im Griechischen etwa «Sitz» oder «Sessel». Im antiken, heidnischen Rom wurden während des Totengedenkens (13. bis 23. Februar) beim sog. Totenmahl leere Sessel für die Verstorbenen aufgestellt. Ebenso machten es die frühen Christen – insbesondere am 22. Februar, um des Märtyrers Petrus zu gedenken, dessen Todesdatum man nicht kannte. Ab dem 4. Jahrhundert, als die Christenverfolgungen endeten und das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich wurde, schaffte die Kirche das «heidnische» Totengedenken ab. In der Folge wurde auch die «Kathedra» umgedeutet: Statt Sessel für den Verstorbenen zu sein, war sie jetzt der Bischofsstuhl Petri, der seitdem für das Hirtenamt stand. Einer zweiten Tradition zufolge existierte parallel ab dem 6. Jahrhundert in Gallien ein Fest der «Stuhlbesteigung» Petri in Antiochia am 18. Januar, wo Petrus vor seiner Ankunft in Rom bereits Bischof gewesen sein soll. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein feierte die Kirche beide Feste. Erst Papst Johannes XXIII. legte 1960 beide Feste zum heutigen Fest Kathedra Petri am 22. Februar zusammen.