Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
(Mt 11,28)

 

 

 

 

Kein menschliches Leben wird von Krankheit, Leid und Trauer verschont. Sie sind Zeichen unserer Gebrechlichkeit und Vergänglichkeit. Die Kirche hat diese Realität immer im Licht des Glaubens betrachtet. Während die Krankensalbung einmal als letzte Ölung gespendet worden war, so wird es heute als Sakrament der Heilung und der Stärkung gefeiert. In seinem Leben, Wirken und Leiden war Jesus in besonderer Weise den Kranken nahe. Durch die Handauflegung und Ölung nehmen sie Anteil an der Passion Christi und schöpfen Hoffnung und Kraft aus seiner Auferstehung. Die Krankensalbung ist das Zeichen der Nähe Gottes zu den Kranken.

Krankensalbung

Kranksein macht oft einsam, verstummt und verlegen. In unserer Gesellschaft, die an eine „Allmachtmedizin“ fast blind glaubt, fällt es besonders schwer, am Krankenbett die rechten Worte zu finden. Manche Menschen verlieren einfach die Sprache, schauen weg oder vermeiden direkte Konfrontation. Kranke Menschen erwarten von uns mindestens drei wichtige Dinge:

  • Menschlichkeit
  • Echtheit
  • Respekt

Mit Menschlichkeit ist ein Mitgefühl gemeint, dass uns die Krankheit nahe geht und betroffen macht. Echtheit bedeutet, dass unsere Worte und Taten authentisch, und nicht konventionell sind. Kranke brauchen Respekt und Hoffnung, Zuversicht und Kraft, dass das Leiden zumindest erträglicher wird und dass sie in der Krankheit einen Sinn erkennen. Denn Jesus neigte sich zärtlich über den Kranken und richtetet ihn auf.

Das Sakrament der Krankensalbung ist insbesondere für ältere, kranke und behinderte Menschen bestimmt sowie jene, denen eine grosse Operation/Spitalaufenthalt bevorsteht.

Wie einst Christus Kranken die Hände auflegte, so macht es der Priester heute mit folgendem Gebet:

Durch diese heilige Salbung
helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen,
er stehe dir bei
mit der Kraft des heiligen Geistes.
Der Herr,
der dich von Sünden befreit,
rette dich,
in seiner Gnade richte dich auf. 
Amen.

Quelle: Katechismus der katholischen Kirche