Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. (Mt 10,27)

 

 

 

 

1Am Donnerstag, 3. Oktober 2019, an einem wunderschönen, sonnigen Tag, fand unser diesjähriger Pfarreiteam-Ausflug statt. Den Tag begannen wir um 6 Uhr, mit der Heiligen Messe in unserer Kapelle. Ein schöner Start für unseren gemeinsamen Tag. Vor 7 Uhr standen wir am Bahnhof Regensdorf bereit, um mit der S-Bahn nach Zürich zu gelangen. Da der eine Zug ausfiel und der nächste ein paar Minuten Verspätung hatte, machte sich eine leichte Nervosität breit, ob man den Anschlusszug im Hauptbahnhof wohl schaffen werde. Mit ein bisschen Frühsport am Morgen, die einen im Vollspurt, andere im Jogging-Tempo und die Übrigen schnell gehend, ging es von Gleis zu Gleis. Schlussendlich waren alle rechtzeitig im Speisewagen angekommen, wo wir in einer einstündigen Fahrt nach Sargans, ein feines und wohlverdientes Frühstück geniessen konnten.

Weiter ging es mit dem Postauto nach Malbun in Liechtenstein. Dort angekommen, ging es mit einem kurzen Fussmarsch zur Talstation des Sessellifts, mit dem wir zum 2000 Meter hoch gelegenen Sareis hinauffuhren, wo bereits der erste Schnee lag. Dort oben wurden wir schon vom Falkner Norman Vögeli und seinem majestätischen Steinadlerweibchen Taiga erwartet und freundlich begrüsst.

3Er führte uns, mit einem enormen Wissen und einer grossen Leidenschaft, durch die eineinhalb-stündige Adler-Erlebnis-Wanderung. Es war sehr interessant ihm zuzuhören und unglaublich zu beobachten, welches untrügliche Gespür er für den „Aigle royal“, wie der Steinadler so schönklingend auf Französisch heisst, hat. Sie bilden zusammen eine Einheit, und es besteht eine grosse Vertrautheit zwischen den beiden. Er machte uns aber auch klar, dass dies nur durch jahrelanges sich kennenlernen und gemeinsames Arbeiten so funktionieren kann. Denn der Steinadler ist nicht herzig und „jööh“, sondern ein gewaltiges Raubtier. Hier ein paar Zahlen um das zu verdeutlichen: Gewicht 5 Kilogramm, Spannweite 2,20 Meter, Kraftauswirkung seiner Krallen von bis zu 2 Tonnen, jagt bis zu 60 Kilogramm schwere Tiere, hat eine extreme Sehstärke und jeder Tag ist für den Adler auch ein Kampf ums Überleben.

Norman Vögeli konnte uns durch seiner Beziehung mit dem Adlerweibchen auch einige Ratschläge für uns Menschen mitgeben, die für jede Beziehung und für jedes Team gelten, ob in der Ehe, in einer Freundschaft oder in einem Arbeitsteam. Voraussetzung ist, dass man nicht den anderen ändern will, sondern dass man sich ergänzt und dies immer wieder anstrebt. Ebenso wichtig ist, dass man auch mit der Seele versucht zu sehen, den anderen probiert zu spüren und zu verstehen und Signale auch erkennen kann. „Sieh die Dinge wie sie sind“! Dieser Satz begleitete uns während der ganzen Wanderung.

Unten wieder in Malbun angekommen, wartete im Restaurant der Falknerei bereits das Mittagessen auf uns, das wir nun mit Freude einnahmen. Da das Programm sehr spannend aber auch sehr straff geplant war, mussten wir nach einer Stunde bereits wieder weiterziehen. Nun ging es mit dem Postauto zuerst wieder zurück nach Sargans und dann weiter über Ziegelbrücke nach Bilten. Dort besuchten wir die Schokoladenfabrik von Läderach. Schon bei Ankunft roch man die feine Schokolade. Auf einem einstündigen Rundgang erfuhren wir alles über die Herstellung und Besonderheiten der feinen Schweizer Schokolade. Natürlich kam auch das Probieren der süssen Leckereien nicht zu kurz und das Kosten der Flüssigschokolade aus dem Schokoladenbrunnen, mit dem als Geschenk erhaltenen Löffel, war ein besonderes Genusserlebnis. Danach hatten wir auch noch Zeit, im Laden die feinen Köstlichkeiten für sich oder für die lieben Daheimgebliebenen zu kaufen. Vielleicht ist ja auch schon das eine oder andere Weihnachtsgeschenk dabei.

Mit vollem „Schoggi-Magen“ ging es zum Bahnhof Bilten, von wo wir die Heimfahrt antraten. Der ganze Tag gab uns Mitarbeiter auch immer wieder die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, interessante Erfahrungen auszutauschen und uns abseits vom Arbeitsalltag besser kennenzulernen. Mit vielen schönen Erinnerungen kehrten wir am Abend müde, aber sehr zufrieden, wieder nach Regensdorf zurück.

Marcel Walder